Das Buch der Schachmeisterpartien. Sammlung lehrreicher, in den letzten Meisterturnieren gespielter Schachpartien Vierter Teil. Herausgegeben von J. Mieses ............................................ Leipzig Druck und Verlag von Philipp Reclam jun. ___________________________________________________ [ Vorwort des Abschreibers Einige Zeit her habe ich ein Schachbüchlein gekauft in "Het Witte Paard" zu Amsterdam. Es war winzig - 10 bei 15 cm, und kaum mehr als eine halbe Zentimeter dick. Es war deutlich alt - die Einleitung ist datiert 1913 - und die letzte vier Seiten waren ungeschitten. Es faszinierte mich sowohl auf Schach- als auf Druckgrunden, und zehn Euro war bestimmt nicht zu teuer. Dieses Büchlein war Jacques Mieses' "Buch der Schach- meisterpartien IV". Das Interessanteste daran ist nicht die Analyse, die oft überwunden ist, oder die Partien, die meiste wovon anderswo gefunden werden können, sondern die Einsicht in eine andere Ära sowohl ins Schachspiel als in die Druckkunst die darin steckt. Fangen with mit dem Schach an. Diese Partien wurden gespielt zwischen 1906 und 1913, und die Analysen wurden in dieselben Jahren geschrieben. Dies is ziemlich klar in beide. Die Partien sind etwas taktischer als man selbst nur zwanzig Jahre später begegnen würde. Spielmann war noch der Mann mit dem meist bewundertem Stil. Rubinstein war *der* Mann des Tages; die Ereignisse der nächsten Jahren wurden leider herbeiführen daß er Lasker nie der Weltmeisterschaft bekämpfen würde, und daß er nie wieder seine alte Kraft zurückbekommen würde. Unter die jungen Burschen die der Schachbühne stürmten waren Capablanca und Alechin (der noch Russe war). Das Eröffnungsrepertoire ist was mann von solchen Spielern erwarten wurde. Die völlige Hälfte der Partien sind aus Band C des ECOs, und von dessen nur vier Fran- zösisch, die Reste ordentlich offen. Es gibt drei Partien aus Band B, ein Caro-Kann gegen zwei Damenbauern-gegen- Königsbauern - sizilianisch ist ganz unauffindbar. Dann gibt es noch verschiedene A-Eröffnungen aller Gattungen, und ziemlich viele aus der geschlossene Teil des D, aber überhaupt keine E-Eröffnungen. Ein Indier war jemand aus der englischen Kolonien, nicht eine Schacheröffnung. Außerdem waren die gespielten Varianten in diese Eröff- nungen ziemlich anders als die populären heutzutage. Im Damengambit sind die meisten Tarrasch. Drei aus vier Damenbauernspiele sind die jetzt ungespielte Krause. Der Alt-Benoni wird gespielt; die tschechische Variante war, zoviel ich weiß, nicht mal erfunden. In die Holländische Verteidigung, keine Stonewall (und schon gar nicht die Leningrader - der Stadt heißte noch St. Petersburg!), es ist alles Rubinstein. Mieses selbst erweist sich nicht weniger Vorstander der hoch-taktischer Stil als die Spieler wessen Partien er annotiert. Er ist voller Lob für allerarten Angriff, und ist gar nicht auf "zahmes" Spiel zu sprechen. Seine analysen sind voll Wörter wie "geistreich" und "energe- tisch". Wegen diese Haltung scheint er dem Besitz des "Angriff" eine übergroße strategische Wert zu geben, und die möglichkeiten der Verteidigung zu unterschatzen. Mehrmalen beschreibt er der Stellung einer Verteidiger als ganz verloren, wenn ein moderner Spieler reichlich Möglichkeiten finden würde um die Partie zum Remis zu bringen. Dies zeigt sich auch in einzelnen Zügen. Gelegentlich empfehlt er Züge auf den heutzutage selbst ein Patzer wie ich nicht mal bedacht nehmen würde, und manchmal tadelt er oder ignoriert gänzlich Züge der ein guter Spieler dieser Tage ohne anderen zwei mal zu erwägen machen würde. Einiger Malen ergebt dies Fehler der die Auskunft der Partie geändert haben wurde - er übersieht was zu einen modernen Spieler eine Dummheit wäre. Im ganzen, jedoch, sind Mieses' Analysen zuverlässigin die Aspekten die in seine Zeit gut entwickelt waren, und man kann es ihn nicht anrechnen daß er nicht bekannt war mit Strategien die nur Jahrzenten nach das Erscheinen dieses Büchlein entwickelt wurden. Die typografischen Aspekten des "BdS" sind nicht weniger kurios. Der ganze Text ist in Fraktur gesetzt, außer die Titelpagina, die in was wohl nach Schwabacher aussieht gesetzt ist. Bis dahin nichts unübliches für ein Buch, gedruckt in Deutschland am anfang der XX. Jahrhundert. Interessanter ist, das nicht nur alle Schachnotierung, sondern alle Zahlen, sowohl die römische IV als die ara- bische Zahlen die benutzt wurden für, z.B., Daten, in eine Klassizistische Antiqua gesetzt sind. In die Zwischen- hauptzeilen hierunten ist "A" Antiqua, während "Turniere" Fraktur ist, und dasselbe bei "B" und "Wettkämpfe". Diese Unterschied wird so konzequent angehalten, daß woimmer die Name des Dr. Tarrasch erscheint, "Dr." - als die ab- kürzung der *lateinische* Titel Doctor! - Antiqua gesetzt ist, und die Name Tarrasch Fraktur. Das Buch benutzt auch der deutsche Gebrauch, Text nicht durch eine Kursivletter, sondern durch das d o p p e l S p a z i e r e n d e r W ö r t e r zu betonen. In diese Zeit war daß notwendig weil es nicht so etwas gibt als eine Kursivfraktur; warum manche deutsche Verlage diese Gewohnheit heutzutage noch immer anhalten werde ich nie- mals verstehen. Wie hieroben klar ist, wird es in eine Letter der nicht so schmal "lauft" wie eine Fraktur schnell unleserlich. In eine Schreibmaschinenletter ist es noch undeutlicher, weil man das übliche halbe Spatium nicht benutzen kann. Darum habe ich mich entschieden das in dieses Dokument nicht direkt nach zu ahmen. Statt dessen kann der Leser, wo Wörte durch *Asterisken* ein- geklammert sind, beliebig eine Kursivletter oder Doppel- spazierung lesen. In der zugehörige PGN habe ich sie ausgelassen; sie würden jedenfalls nur benutzt werden für der Schluß der Partien, wie "*Aufgegeben*". Mieses hat noch eine andere deutsche (oder, jedenfalls, alt-deutsche) Gewohnheit: er germanisiert Namen. Im falle slavische (meistens russische), originell im Zyrillische Schrift geschriebene, Namen ist daß nur logisch, und wird in anderen Sprachen ebenso gemacht: Snoskoborowski ist nicht falscher als Znosko Borowsky. Mieses, jedoch, macht dies auch in anderen Namen: er nennt New York "Neuyork". Nicht mal "Neu York" - "Neuyork". (Na ja, die Einwohner dieser Stadt nennen Köln "Kohlohn", also, viel recht zu klagen haben sie nicht...) Konzequent ist er auch nicht immer: manchmal nennt er St. Petersburg nur Petersburg, und der selbe Spieler erscheint dreimal, erstens als "Fleischmann", dann als "Fleischmann(Forgacz), und letz- tens als "Forgacz(Fleischmann)", und indessen ist der rechte Schreibung seiner ungarischer Name "Forgâcs"! Dies ist die deutsche Fassung dieser Text, mit Mieses' Originalext und (im PGN) Partieanmerkungen auf deutsch, und meine eigene Notitzen auch übersetzt aus dem eng- lischen Originelle ins (wahrscheinlich leider nieder- ländisch-ungrammatikales) deutsch. Die letzten sind alle durch rechte Klammern eingeklammert. Selbstverständlich konnte ich, weil dies ein Text-doku- ment ist, nicht alle Details des Originellen repräsen- tieren. Die Umschaltungen zwischen Fraktur und Antiqua wird man sich einbilden müssen, sowohl wie die einteilung der Pagina. Im Folgende habe ich meistens die Zeilenlänge des Original behalten; Wörte sind abgebrochen wo sie daß im Original auch waren, was die manchmal ungleiche Zeilenlänge erklärt - was in die Fraktur lang ist, kann kurz sein im Schreibmaschinenletter, und *vice versa*. Davon habe ich nur abgewichen um vor zu beugen daß eine Name abgebrochen wurde (womit Mieses, oder sein Verlag, keine Problemen zu haben scheint), oder wenn die Zeile sonst exzessiv lang oder kurz sein würde. Diese abwei- chungen sind selten. Und damit ergebe ich die Feder endlich der Altmeister selbst: ] Einleitung ...... In Reclams Universal-Bibliothek sind bisher drei Doppel- bändchen des "Buches der Schachmeisterpartien" erschienen, davon das letzte im Jahre 1906, die alle beim Schach- publikum eine sehr freundliche Aufnahme gefunden haben. Das vorliegende neue Doppelbändchen enthält eine Auswahl der wertvollsten Partien aus den Jahren 1906-1913, einem Zeitraum, der in schachlicher Hinsicht außerordent- lich interessant und ereignisvoll gewesen ist. Großmeister- turniere und Wettkämpfe um die Meisterschaft der Welt haben die Schachfreunde wiederholt in lebhafte Spannung versetzt. Eine neue hochbegabte Generation ist herangewachsen, aus der wir hier nur die Namen Capablanca, Rubinstein, Duras, Vidmar, Spielmann, Alechin, Bernstein, Niemzowitsch erwähnen wollen. Dagegen hat der Tod auch einige empfindliche Lücken in die Reihen der Meister gerissen. Im Jahre 1906 schied der Amerikaner Harry Nelson Pillsbury, eines der größten Schachgenies aller Zeiten, aus dem Leben, und im Jahre 1908 erlitt die Schachwelt durch das Hinscheiden des russischen Altmeisters Michael Tschigorin einen weiteren schmerzlichen Verlust. Nachstehend geben wir die wichtigsten Schachereignisse seit dem Jahre 1906. A. Turniere 1906. *Internationales Turnier zu Ostende.* Erster Preisträger Schlechter, zweiter Maroczy. 1907. *Turnier zu Wien.* Erster Preis Mieses, zweiter Duras, dritter, vierter, fünfter geteilt zwischen Maroczy, Tartakower und Vidmar. 1907. *Gleichzeitig zwei Turniere zu Ostende.* In dem einen gewann Dr. Tarrasch den ersten, Schlechter den zweiten Preis; im anderen wurde der erste und zweite Preis zwischen Bernstein und Rubinstein, der dritte und vierte zwischen Mieses und Niemzowitsch geteilt. 1907. *Internationales Turnier zu Karlsbad.* Erster Preisträger Rubinstein, zweiter Maroczy, dritter Leonhardt. 1908. *Internationales Turnier zu Wien.* Die drei ersten Preise errangen gemeinschaftlich Schlechter, Duras und Maroczy, vierter Preisträger war Rubinstein. 1909. *Internationales Tunier zu Petersburg.* Die beiden ersten Preise fielen gemeinschaftlich an Lasker und Rubinstein, den dritten und vierten teilten Duras und Spielmann. 1910. *Internationales Turnier zu Hamburg.* Schlechter erster, Duras zweiter, Niemzowitsch dritter, Spielmann vierter. 1911. *Internationales Turnier zu San Sebastian.* Erster Preisträger Capablanca, zweiter und dritter Preis geteilt zwischen Rubinstein und Vidmar, vierter Preis- träger Marshall. - Mit dem jugendlichen Kubaner Capablanca ist ein neuer Kandidat um die Weltmeisterschaft auf- getreten. 1911. *Internationales Turnier zu Karlsbad.* Erster Preis Teichmann, zweiter und dritter geteilt zwischen Rubinstein und Schlechter, vierter Rotlewi. 1912. *Internationales Turnier zu San Sebastian.* Den ersten Preis gewann Rubinstein, den zweiten und dritten teilten Spielmann und Niemzowitsch, vierter war Dr. Tarrasch. 1912. *Internationales Turnier zu Pistyan.* Rubinstein erster, Spielmann zweiter, Marshall dritter. 1912. *Internationales Turnier zu Breslau.* Rubinstein und Duras teilen die beiden ersten Preise, dritter Preisträger ist Teichmann. 1912. *Nationales russisches Turnier zu Wilna.* Erster Preisträger Rubinstein, zweiter Dr. Bernstein, dritter Lewitsky, vierter Niemzowitsch. - *Rubinstein hat also im Jahre 1912 in vier aufeinander foldenden star- ken Turnieren den ersten Preis davongetragen.* Kein Wunder, daß die Schachwelt dem Kampfe um die Weltmeister- schaft zwischen ihm und Lasker mit Spannung entgegensieht. B. Wettkämpfe Hier ist an erster Stelle der im Jahre 1908 stattgefundene *Wettkampf um die Meisterschaft der Welt zwischen Lasker und Tarrasch* zu erwähnen. *Ersterer ging mit 8:3 bei 5 Remispartien als Sieger hervor.* Nicht geringeres Interesse erregte der im Jahre 1910 in Wien und Berlin ausgefochtene *Weltmeisterschaftsmatch zwischen Lasker un Schlechter, der unentschieden blieb.* Jeder der beiden Spieler gewann eine Partie, wäh- rend acht remis wurden. - In Laskers beispiellos glänzen- der Schachlaufbahn ist dies das erste Mal, daß er auf einen Gegner stieß, den er nicht besiegen konnte. Andere bedeutende Matche waren: 1906. *Marshall - Tarrasch.* Resultat: Tarrasch 8, Marshall 1, remis 7. 1907. *Lasker - Marshall.* Resultat: Lasker 8, Marshall 0, remis 8. 1908. *Marshall - Tarrasch.* Resultat: Tarrasch 8, Marshall 1, remis 7. 1909. *Marshall - Mieses.* Resultat: Marshall 5, Mieses 4, remis 1. 1909. *Mieses - Rubinstein.* Resultat: Rubinstein 5, Mieses 3, remis 2. 1909. *Capablanca - Marshall.* Resultat: Capablanca 8, Marshall 1, remis 14. 1910. *Janowski - Lasker.* Resultat: Lasker 8, Janowski 0, remis 3. 1911. *Schlechter - Tarrasch. Dieser blieb un- entschieden.* Resultat: Schlechter 3, Tarrasch 3, remis 10. *Leipzig, 1913.* J. Mieses __________________________________________________________ Schachmeisterpartien (Vierter Teil) ________ [ Hierunter sind die Partien gedrückt, jeder mit ein Auf- schrift die die Rangnummer (in Letter), Ereignis, Ort und Datum; Eröffnung; und Spieler mitteilt. Es wäre unprak- tisch diese in ein Textdokument zu repräsentieren, teils wegen die variierende Punktgrößen, Diagrammen bei jeder Partie, und tabellarische doch nicht immer regelmäßige Einteilung der Züge und Anmerkungen; aber meist wegen die ungleiche Breidten der Text (Fraktur) und Züge (Antiqua) frei durcheinander gemischt innerhalb die Anmerkungen. Der Resultat wäre unleserlich. Deswegen habe ich sie alle in ein PGN eingeführt, Anmer- kungen sowohl wie Züge, mit die Alternativen Zügen einge- fügt, soviel wie möglich war ohne die Gegenzüge zu viel dabei zu fantasieren. Bei jede Partie sind die Spieler, Ort und Datum (wo anwesend) in die Standardtags kopiert. Die Eröffnung ist auch kopiert, und wo sinnvoll habe ich im Variation-Tag eine Anmerkung bezüglich die moderne Name dieser Eröffnung oder Variante eingeführt. Das ist nicht immer dieselbe Name als man in Mieses' Zeit benutzen würde. Manchmal haben die Ansichten sich geändert (und manchmal hat man eine Variante, die in sein Zeit noch unregelmäßig gefunden war, eine Name gegeben), aber viel- falls enthält die Variation nur prezisere Informationen. An diese Stelle bekommt es deutlich das, wer auch dieses Büchlein gesetzt hat, ein sehr genaue Schriftsetzer war, aber gewiß kein Schachspieler, und sein Korrektor ebenso- wenig. Die ganze Text, Anmerkungen, Züge, Diagramme und alles andere, sind durchgespickt von Fehler. In das be- gleiteinde Material habe ich nur eine einzige wahrhaft textuelle Fehler finden können, und nur wenige in die Partien, aber es gibt Dutzenden Stellen wo das nehmen einer Figur übersehen wird, ein Schach zugefügt, Züge ge- wechselt, Figuren von Felder ziehen wo sie nie *hin*-ge- zogen haben, und so weiter. Ich habe diese bemerkt, oft nur durch [sic], manchmal mit eine kurze Erklärung. Inter- essanterweise sind manche Partien komplett frei von diese Fehler, weil andere davon überlaufen - ich weiß keine gute Ursache davor, außer Zufall. Natürlick ist es weitaus denkbar daß ich meine eigene Blödheiten gemacht habe beim Überschreiben dieser Partien, and daher soll jeglicher unbemerkte Fehler für die meine gehalten werden - und Verbrechen gegen die deutsche Sprache selbstverständlich ebenso. Einige letzte Bemerkungen über der PGN. Er würde herge- stellt mit Chesspad (Version 1, der ich lieber habe als Version 2 - Entschuldigung, Mark!) von WML Software, und benutzt zwei nicht-standardgemäße NAGs. NAG $146 heißt "Neuerung", während $220 "Diagramm" heißt. Der erste habe ich nur einige malen benutzt, wenn Mieses explizit stellt daß eine Zug ihm neu ist; der letzte verscheint in jeder Partie, weil es mindestens ein Diagramm bei jede Partie gibt. Auch have ich die (standardgemäße aber optionelle) Annotator und Mode Tags zugefügt. Für die meisten Partien enthalten sie einfach "Mieses, J." und "OTB"; der Grund für ihre Anwesentheit wird wohl deutlich wenn man die ein- ziege Partie liest wo sie anders sind. Hier füge ich der Beginn einer einzige Partie ein, so daß es sichtlich wird wie sie in das Buch umgebrochen sind. Man bedenke, das ins Original alle Zeilen dieselbe Länge haben. ] *Fünfte Partie* *Gespielt auf dem Nordischen Schachkongreß zu Stockholm* 1912. Verteidigung des Philidor. Weiß - Alechin. Schwarz - Marco 1. e2-e4 1. e7-e5 2. Sg1-f3 2. d7-d6 3. d2-d4 3. Sg8-f6 4. Sb1-c3 4. Sb8-d7 5. Lf1-c4 5. Lf8-e7 6. 0-0 6. 0-0 7. Dd1-e2 7. c7-c6 8. a2-a4 8. h7-h6 Diese Schwächung des Königsflügels ist alledings notwendig (wegen der Drohung Sf3-g5), wenn Schwarz die Aufstellung Te8, Sf8 erreichen will. Durch seinen feinen nächsten Zug verhindert jedoch Alechin diese Aufstellung, und Schwarz hat seine Königsstellung umsonst geschwächt. Vielleicht war mit 8...., b7-b6 nebst a7-a5 und Lc8-a6 oder Lc8-b7 ein Spiel am Damenflügel zu versuchen. Schwierig ist die Stellung jedenfalls für Schwarz. 9. Lc4-b3! 9. Dd8-c7 9. Tf8-e8 wäre jetzt mit 10. De2-c4 beantwortet worden, worauf der Turm nach f8 zurückgehen müßte. [ ...und so weiter, biß... ] 30. Td3n.d6 30. Dg6-g7 31. Le7-f6 31. Sg8n.f6 32. Tf1n.f6 *Aufgegeben.* Alechin hat den Angriff sehr kräftig geführt. __________________________________________________________ Register der Namen und bemerkenswerten Einzelheiten. [ In das Buch sind diese in eine kleinere Punktgröße als die Reste der Text und in zwei Spalten gedruckt. Es wäre möglich das in dieses Dokument zo kopieren, aber das würde bald schwierig zu lesen sein. Darum habe ich sie in eine einzige Spalte Zusammen- gefügt. Jede Zeile hierunten war zwei Zeilen ins Original, mit dieselbe Ausnamen wie oben. Die Seitennummer hinter jeder Name zeigen wo die Partien dieser Spieler in das Buch gefunden waren; welche die korrespondierende Partien sind fragt manbestens seinen PGN-Leser. ] Alechin, Alexander Alexandrowitsch, geb. 1891 zu Moskau. Er ist der hervorragendste unter den jungen russischen Meistern und beteiligte sich mit Erfolg an den internationalen Turnieren von Hamburg 1910, Karlsbad 1911. In den kleineren Meisterturnieren zu Stockholm 1912 und Scheveningen 1913 gewann er den ersten Preis. S. 17, 50, 155. Bernstein, O. S., geb. 1882 zu Schitomir, Meister ersten Ranges. Er teilte im internationalen Turnier zu Ostende 1907 mit Rubinstein den ersten und zweiten Preis. In Petersburg 1909 gewann er den fünften Preis. S. 33, 64. Blackburne, J.H., geb. 1843 in Manchester, Vorkämpfer Englands. Er gewann unter anderen im Wiener Turnier 1873 den zweiten Preis, in Berlin 1881 den ersten, in Nürnberg 1883 den zweiten, in Hereford 1885 den ersten. Hervorragender Blindspieler. S. 12. Burn, A., geb. 1848 zu Hull, neben Blackburne der Vorkämpfer Englands. Gewann in Amsterdam 1889 den ersten Preis, in Bres- lau 1889 den zweiten, in Köln 1898 den ersten Preis. In Paris 1900 war er an vierter und fünfter Stelle. S. 94. Breyer, J. Hervorragender jüngerer ungarischer Meister. Preisträger in den Turnieren zu Pistyan 1912 und Breslau 1912. S. 152. Capablanca, Raoul José, einer der stärksten Spieler der Gegenwart, geb. 1888 zu Havanna. Er gewann 1909 einen Wettkampf mit Marshall (siehe S. 6) und ging aus dem Großmeisterturnier zu San Sebastian 1911 als erster Sieger hervor. S. 7, 33, 82, 126. Carls, C., deutscher Meister, lebter früher in Hannover, jetzt in Bremen. S. 145, 151. Chajes, O., amerikanischer Meister, lebt in Chicago. S. 109, 128. Cohn, Erich, geb. 1884 zu Berlin, deutscher Meister, beteiligte sich mit Erfolg an vielen Turnieren. S. 46, 116. Duras, Oldrich, böhmischer Großmeister, geb. 1882, lebt in Prag. Er hat glänzende Turniererfolge. In Wien 1907 gewann er den zweiten Preis, in Wien 1908 teilte er die drei ersten Preise mit Maroczy und Schlechter. In Prag 1908 teilte er mit Schlechter den ersten und zweiten Preis. In Petersburg 1909 war er dritter und vierter Preisträger, in Hamburg 1910 errang er den zweiten Preis. In Breslau 1912 teilte er mit Rubinstein den ersten und zweiten Preis. S. 14, 19, 41, 46, 84, 101, 139, 148. Dus-Chotimirski, jüngerer russischer Meister, lebt jetzt in Wilna. Er hat mit gutem Erfolg an mehreren internationalen Turnieren teilgenommen. S. 99. Forgacz (Fleischmann), L., ungarischer Meister, hat wiederholt erfolgreich an großen internationalen Turnieren teilgenommen. Im Nürnberger Meisterturnier 1906 teilte er mit Schlechter den dritten und vierten Preis. S. 78, 101, 111. Gunsberg, I., geb. 1854 in Budapest, lebt in London. Früher ein Meister ersten Ranges. Erster Preis in Hamburg 1885, in Bradford 1888. Spielte 1890 einen Wettfampf mit Tschigorin, der unentschieden blieb. S. 119. Janowski, D., geb. 1868 in Walkowisk. Preisträger in den Tur- nieren zu Nürnberg 1896, Budapest 1896, Berlin 1897, Wien 1898, London 1899. Gewann den ersten Preis in Montecarlo 1901 und in Hannover 1902. Spielte einen Wettkampf mit Mieses, der unentschieden blieb, besiegte Winawer, Walbrodt und Showalter im Match. S. 104, 106, 109. John, W., deutscher Meister. S. 89. Johner, P., geb. 1887, Schweizer von Geburt, lebt in Berlin. Teilnemer an mehreren Meisterturnieren. S. 84, 123. Lasker, Emanuel, Dr. phil., Weltmeister, geb. 1868 zu Berlinchen in der Neumark, siegte 1894 im Wettkampfe über den bis dahin unbestrittenen Weltmeister Steinitz. Er gewann den ersten Preis in Neuyork 1896, im Viermeisterturnier zu St. Petersburg 1896, in Nürnberg 1896, in London 1899, in Paris 1900. In St. Petersburg 1909 teilte er mit Rubinstein den ersten und zweiten Preis. Er gewann 1908 einen Wettkampf gegen Tarrasch und spielte 1910 einen Wettkampf gegen Schlechter, der unentschie- den blieb. S. 24, 28, 31, 96, 104. Leonhardt, Paul S., geb. 1877 zu Leipzig, hervorragender deutscher Meister und wiederholter Preisträger auf internationalen Tur- nieren. S. 54, 67, 121, 137. Lewitsky, geb. zu Moskau 1876, hervorragender russischer Meister, S. 155. Lowtzky, M., geb. 1881 zu Kiew, hervorragender russischer Meister und Meister des Deutschen Schachbundes. S. 123. Marco, G., geb. 1863 in Czernowitz, Preisträger in vielen internationalen Meisterturnieren. S. 17. Maroczy, Geza, geb. 1870 in Szegedin. Meister ersten Ranges. Gewann zu Nürnberg 1896 den zweiten Preis, zu London 1889 teilte er den zweiten bis fünften Preis, in Paris 1900 den dritten und vierten Preis; war erster Preisträger in Montecarlo 1902 und 1904. S. 80, 113. Marshall, F., geb. 1877 in Montreal, erstklassiger Meister. Teilte in Paris 1900 den dritten und vierten Preis, gewann in Monte- carlo 1904 den dritten Preis. Seine Haupterfolge waren der in glänzender Weise gewonnene erste Preis in Cambridge Springs 1904 und der in Nürnberg 1906. S. 14, 111, 128, 137. Mieses, J., geb. 1865 zu Leipzig. Preisträger in mehreren inter- nationalen Turnieren; gewann in Wien 1907 den ersten Preis. Schachschriftsteller. S. 69, 87, 89, 152. Niemzowitsch, A., geb. 1886 zu Riga. Hervorragender russischer Meister und wiederholter Preisträger auf internationalen Turnieren. S. 56, 67, 82. Perlis, J., Dr. jur., geb. 1880 zu Bialystok, gest. 1913, lebte meist in Wien; war einer der bedeutendsten österreichischen Meister und nahm häufig mit gutem Erfolge an großen Turnieren teil. S. 12, 56, 87. Przepiórka, D., geb. 1882 zu Warschau. Meister des Deutschen Schachbundes, lebt zu München. Teilnehmer an mehreren inter- nationalen Meisterturnieren, Problemkomponist allerersten Ranges. S. 119. Réti, R., jüngerer ungarische Meister. S. 71. Rubinstein, A., geb. 1882 zu Stawisk in Rußland. Großmeister ersten Ranges. Seine Haupterfolge sind: Ostende 1907 erster und zweiter Preis geteilt. St. Petersburg 1909 erster und zweiter Preis gemeinschaftlich mit Lasker. 1911 San Sebastian zweiter und dritter Preis geteilt. San Sebastian 1912 erster Preis. Pistyan 1912 erster Preis. Breslau 1912 erster und zweiter Preis geteilt. S. 44, 69, 96, 99, 133, 139, 142. Salwe, H., bedeutender russischer Meister, erfolgreicher Teilnehmer an mehreren internationalen Turnieren. S. 9. Schlechter, Carl, geb. 1874 zu Wien, einer der stärksten Meister der Gegenwart. Erster Preisträger in München 1900, in Ostende 1906. Teilte in Wien 1908 die drei ersten, in Prag 1908 die zwei ersten Preise, gewann in 1910 in Hamburg den ersten Preis. Im Jahre 1910 machte er einen Wettkampf um die Meisterschaft der Welt mit Dr. Lasker unentschieden. S. 9, 31, 36, 39, 41, 54, 121. Snoskoborowski, E. A., russischer Meister, nahm mit gutem Erfolge an einigen internationalen Turnieren teil. S. 94. Spielmann, R., geb. 1884 zu Wien, Großmeister ersten Ranges. Teilte im Großmeisterturnier zu San Sebastian 1912 den zweiten und dritten Preis. Gewann in Pistyan 1912 den zweiten Preis. S. 44, 71, 80, 91, 126, 130, 133, 142, 151. [ sic - keine weiße Zeile zwischen S und T - die einzige Fehler der ich finden konnte außerhalb die Partien, und das eine triviale. ] Tarrasch, S., Dr. med., geb. 1862 in Breslau, Großmeister, lebt als praktische Artzt in Nürnberg. Gewann in vier aufeinander folgen- den Turnieren, zu Breslau 1889, zu Manchester 1890, zu Dresden 1892, zu Leipzig 1894 den ersten Preis. In Hastings 1895 errang er den vierten, in Wien 1898 wieder den ersten Preis, desgleichen in Montecarlo 1903 und in Ostende 1907. S. 7, 24, 28, 38, 39, 145. Tartakower, S., Dr. jur., hervorragender österreichischer Meister. S. 78, 91. Teichmann, R., geb. 1868 zu Altenburg. Meister ersten Ranges. Gewann wiederholt hohe Preise auf internationalen Turnieren. Sein haupterfolg war der erste Preis in Karlsbad 1911. S. 19, 50, 64, 148. Tschigorin, Michael Iwanowitsch, geb. 1850 in St. Petersburg, gest. 1908. Langjähriger Vorkämpfer Rußlands. Teilte im Berliner Turnier 1881 den dritten und vierten Preis, in Neu- york 1889 den ersten und zweiten. In Hastings 1895 gewann er den zweiten Preis, in Budapest 1896 den ersten. Er machte im Jahre 1893 einen Match gegen Tarrasch unentschieden. S. 74, 116. Vidmar, M., Dr. phil., geb. 1885 zu Laibach. Meister ersten Ranges. Gewann in Prag 1908 den dritten Preis, teilte im Großmeister- turnier zu San Sebastian den zweiten und dritten Preis. S. 74, 106, 113, 130. __________________________________________________________ [ Letztens folgen noch ein Inhaltsverzeichnis der Partien, und zwei Seiten mit Anzeigen, eine mit verwandte Bücher im Spielbereich, und eine mit andere Bücher des selber Verlag. Der Inhaltsverzeignis findet man nützlicher in seine favorite PGN-Leser, und die Anzeigen habe ich weggelassen in der Annahme, daß Verlag Philipp Reclam heutzutage keine Bücher mehr verkauft für die reichliche Summe von 80 vor-erster-Weltkriegs-Pfennige. ]